Blasenstörung bei MS – Neurourologische Diagnostik

Bis zu 80 % aller MS-Patienten leiden unter Störungen der Blasenfunktion. Typisch ist die stark wechselnde Intensität der Beschwerden. Dabei berichten Patienten häufig von erschwertem Wasserlassen (Miktion) trotz massivem Harndrang, aber auch von wiederkehrenden Harnwegsinfekten. Wir haben uns dieser Problematik angenommen und können eine detaillierte Diagnostik sowie eine anschließende Schulung mit Hilfsmitteln im Rahmen einer Therapie anbieten. Auch bei neurologisch bedingten Sexualfunktionsstörungen kann eine Beratung in Anspruch genommen werden.

Die diagnostischen Möglichkeiten für eine Blasenstörung bei MS:

Uroflow

Hier werden der Harnfluss und ein evtl. verbleibender Restharn dargestellt, um mögliche Abflussbehinderungen oder eine Blasenfehlfunktion feststellen zu können.

Videourodynamik

Mit dieser Methode kann ein Risikoprofil der Blase (für mögliche Blasen- oder Nierenschäden) erstellt werden. Während der Blasenfüllung und unter Provokation (Eiswasserfüllung) werden Blasendruck und Schließmuskelaktivität gemessen und digital durchleuchtet, um Harnblasenschädigungen, Harnröhrenverengungen oder einen Rückfluss in die Nieren zu erkennen.

Urosonographie

Mittels Ultraschall werden Nieren, Harnblase, Prostata bzw. Gebärmutter dargestellt. Diese Untersuchung liefert ergänzende Informationen über die harnableitenden Organe, um Beschwerden wie Harninkontinenz und erschwertes Wasserlassen einordnen zu können.