Die Innere Medizin – eine wichtige Ergänzung zur Neurologie

Die Innere Medizin beschäftigt sich mit der Diagnostik und nicht-operativen Behandlung von Erkrankungen der inneren Organe. Bei MS-Patienten ist das Risiko für Stoffwechsel- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich erhöht. Daher stellt die Innere Medizin einen wichtigen Baustein in der Behandlung der Multiplen Sklerose dar. Eine internistische Begleiterkrankung hängt nicht in jedem Fall direkt mit der MS zusammen, wirkt sich aber stets auf den allgemeinen Gesundheitszustand aus – umso wichtiger ist es daher, durch eine sorgfältige Diagnostik gesundheitliche Veränderungen rasch zu erkennen. Sie können im Rahmen Ihres Aufenthaltes in der Marianne-Strauß-Klinik in Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt das gesamte Spektrum der internistischen Basisdiagnostik nutzen.

Die Möglichkeiten der internistischen Diagnostik

An internistischer Diagnostik stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:

  • EKG: Hier werden die elektrischen Aktivitäten aller Herzmuskelfasern zur Diagnostik von z. B. Herzrhythmusstörungen oder einer Herzmuskelentzündung aufgezeichnet. Das EKG wird je nach Indikation als Ruhe-EKG, Belastungs-EKG, Langzeit-EKG oder Carotisdruck-EKG durchgeführt.
  • 24-Stunden-EKG: Bei einem 24-Stunden-EKG (Langzeit-EKG) wird die elektrische Aktivität des Herzens über einen gesamten Tag aufgezeichnet. Dabei gehen Sie Ihrem gewöhnlichen Alltag nach, notieren sich aber, welche Tätigkeiten Sie durchgeführt haben und ob Sie währenddessen Beschwerden hatten. Das 24-Stunden-EKG trägt zur Diagnostik wiederkehrender kardialer Beschwerden bei.
  • 24-Stunden-Blutdruckmessung: Der Blutdruck wird über 24 Stunden hinweg erfasst, um Schwankungen im Tagesverlauf zu erkennen. Gemessen wird mit einer Manschette am Oberarm in Verbindung mit einem kleinen Aufnahmegerät, das am Gürtel fixiert werden kann. Das Gerät zeichnet den Blutdruck in festen Abständen von 15 Minuten tagsüber und 30 Minuten nachts auf.
  • Lungenfunktionsprüfung (Spirometrie): Der Luftstrom wird mittels Flusssensor gemessen. Dabei werden sowohl Ruheatmung als auch maximale Aus- und Einatmung berücksichtigt. Die Spirometrie gibt Aufschluss über Werte wie Atemstromstärke und Lungenvolumen. So können beispielsweise chronisch obstruktive Lungenerkrankungen oder Asthma Bronchiale abgeklärt werden.
  • Sonographische Diagnostik: Bei der Ultraschalldiagnostik (Sonographie) handelt es sich um ein bildgebendes Verfahren, bei dem mittels Schallwellen organisches Gewebe dargestellt werden kann
    • Oberbauchsonographie: Mit diesem Verfahren können zahlreiche Erkrankungen der Oberbauchorgane wie Leber, Gallenblase und Niere frühzeitig erkannt werden. Auch Tumorerkrankungen oder eine Erweiterung der Bauchschlagader kann auf diesem Wege diagnostiziert werden.
    • Schilddrüsensonographie: Dieses Verfahren stellt die aktuell wichtigste Methode zur Abklärung auffälliger Schilddrüsenbefunde und für Kontrolluntersuchungen der Schilddrüse dar.
    • Echokardiographie: Dabei handelt es sich um Ultraschalluntersuchungen von Herzbeutel, Herzmuskulatur, Herzklappen und Herzauswurfleistung. Diese Untersuchung ist wichtig, um krankhafte Veränderungen des Herzens frühzeitig erkennen zu können.
    • Doppler- und Duplexsonographie: Bei dieser Form der ultraschallgestützten Gefäßuntersuchung können Gefäßveränderungen und Durchblutungsstörungen diagnostiziert werden. Untersucht werden neben den hirnversorgenden Arterien auch Leber, Nieren, Bauchaorta, Arme und Beine – besonders wichtig bei der Abklärung von Thrombosen im venösen Gefäßsystem unter Cortisontherapien.
    • Lymphknotensonografie
  • Konventionelles Röntgen: Bei der Abklärung von Schmerzen ermöglicht die Röntgendiagnostik den Nachweis oder Ausschluss knöcherner Verletzungen. Bei Auftreten fieberhafter Infekte oder belastungsabhängiger Luftnot trägt eine radiologische Lungendiagnostik mit Beurteilung der Herzgröße zur differentialdiagnostischen Abklärung bei.

Dr. Heike Buhmann
Internistische Oberärztin,
Hämatologin und Onkologin,   ABS-Expertin

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„Haben Sie internistische Begleiterkrankungen oder unklare Beschwerden? Der internistische Konsiliardienst unterstützt Sie gerne."

Dr. Heike Buhmann, Internistische Oberärztin, Hämatologin und Onkologin

So arbeitet der Konsiliardienst Innere Medizin

Mit dem Konsiliardienst haben wir ein internistisches Versorgungsangebot geschaffen, dass Ihnen stationsunabhängig zur Verfügung steht. Zum Team des Konsiliardienstes gehören ein kardiologisch ausgerichteter Internist und eine Internistin, Hämatologin und Onkologin, in Weiterbildung zur Palliativmedizin. Treten im Rahmen Ihrer Behandlung internistische Fragestellungen auf, wird Ihr behandelnder Arzt das weitere Vorgehen mit den Kollegen des Konsiliardienstes besprechen. Oder haben Sie selbst ein konkretes Anliegen, wie z. B. die Abklärung von Brust- oder Magenschmerzen? Wenden Sie sich am besten direkt an Ihren behandelnden Arzt auf Station. Bei Bedarf wird Sie Ihr behandelnder Arzt für eine zeitnahe internistische Untersuchung durch den Konsiliardienst anmelden. Sollte eine weiterführende Diagnostik (z. B. Computertomographie) nötig werden, organisieren wir die Durchführung bei einem nahegelegenen Kooperationspartner oder sprechen Ihnen geeignete Empfehlungen aus.

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